Pädagogik
Im Kernunterricht manifestiert sich unsere Idee und das Potential des gemeinsamen Lernens.
Kernunterricht umfasst die Fächer Deutsch, den Fachverbund Gesellschaftslehre (Erdkunde, Geschichte und Politik), sowie Arbeits- bzw. Wirtschaftslehre. Dadurch haben die Schüler*innen die Möglichkeit, Themenkomplexe fachübergreifend und aus verschiedenen Perspektiven zu erfahren. Das Kernmodell betont dabei den Wert der Unterschiedlichkeit unser Schüler*innen, indem es unterschiedliche Zugänge zu Inhalten (u.a. experimentelles, projektorientiertes und kooperatives Lernen) anbietet. Kernunterricht ermöglicht unseren Schüler*innen dabei auch, sich auf unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen mit einem Lerninhalt auseinanderzusetzen.
Das unterscheidet unsere Schule wirklich von anderen: Hier braucht es keinen Schul- oder Kurswechsel, um zu jeder Zeit auf dem individuellen Niveau gefördert, aber eben auch gefordert zu werden! Und gerade diese unterschiedlichen Perspektiven und Niveaus, auf denen wir uns mit einer Thematik beschäftigen, erzeugen eine Art Sog, der alle Kinder im Klassenraum neugierig macht, mehr über den Lerngegenstand zu erfahren und diesen weiter zu erforschen.
Da Kernunterricht ein grundlegendes pädagogisches und fächerübergreifendes Prinzip sowohl im Hinblick auf selbstverantwortliches Lernen als auch auf soziales und politisch-mündiges Handeln darstellt, wird er nur durch die Klassenlehrer*innen unterrichtet. Diese haben die beste Möglichkeit, die Schüler*innen in ihrer Einzigartigkeit zu kennen- und schätzen zu lernen und kontinuierlich von der fünften bis einschließlich zur zehnten Klasse zu begleiten.
Der Kernunterricht wird durch sogenannte AST (also Arbeitsstunden) ergänzt, in denen die Kinder lernen, für ihren Lernprozess selbst die Verantwortung zu übernehmen. Zum Kernunterricht gehört außerdem der Klassenrat. Zusammen mit dem sozialen Lernen (Jhg. 5) steht hier die soziale Verantwortung für ein gemeinsames Miteinander und eine Erziehung zur politischen Mündigkeit im Mittelpunkt. Der Fachunterricht Gesellschaftslehre begleitet diesen Prozess fortwährend.
Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher Wertschätzung und Selbstverständlichkeit die Kinder in kürzester Zeit Verantwortung für das soziale Miteinander übernehmen und mit welcher Kreativität und Engagement Probleme einzelner gemeinsam gelöst werden.
Besonders an unserer Schule ist der Fokus auf sprachliche Bildung unserer Schüler*innen Diese findet implizit im Fachunterricht, sowie konkret in zwei Unterrichtstunden „sprachliche Bildung“ statt. Sprachliche Bildung ist für uns Fördern und Fordern und entdecken, dass sprachliche Kompetenzen verschlossene Türen öffnen. Türen, die den Forscher*innengeist der Schüler*innen befeuern, weil Sachtexten bspw. gezielt Informationen entnommen und sprachlich geschickt in einen Vortrag untergebracht werden. Sprachliche Bildung schult aber auch die Qualität von fachlichem Austausch und Kommunikation. Außerdem steigert der Kernunterricht mit einer Vielzahl an Projekten (Lesepartenschaften, Buchvorstellungen, etc.) die Lesemotivation der Schüler*innen.
Klassenlehrerprinzip
Kernunterricht
als pädagogisches Prinzip gewährleistet zuallererst die
personale Kontinuität
der Bezugspersonen, im Normalfall von Klasse 5 – 10. Das
Klassenlehrerprinzip der Grundschule – und somit die Konstanz der
Betreuung – wird damit in die Gesamtschule übernommen.
Unterstützt
werden die KernlehrerInnen in der pädagogischen Arbeit von den
Co-KlassenlehrerInnnen. Die KlassenlehrerInnen kennen ihre
SchülerInnen und deren Elternhäuser besonders gut, halten engen
Kontakt und übernehmen dabei die vielfältigen
erzieherischen
Aufgaben, die sich der Schule stellen und arbeiten
auch mit außerschulischen Ämtern und Institutionen zusammen.
Durch
das mit dem Kernunterricht verbundene Klassenlehrerprinzip haben
die Eltern feste
Ansprechpersonen, die ihr Kind und sie über
eine lange Zeit mit dem Ziel der individuellen Förderung und der
Gestaltung einer erfolgreichen Schullaufbahn begleiten.
Jahrgangsteams
10-12 Lehrerinnen und Lehrer bilden in den Jahrgangsteams mit ihren vier Klassen kleine pädagogische Einheiten, ein Zuhause in der großen Schule. Die vier Klassen eines Jahrgangs gruppieren sich mit dem Teamraum auf einem Flur.
Lehrerinnen und Lehrer arbeiten und verbringen viele Pausen und Freistunden in den Teamräumen. Das ermöglicht eine enge und schnelle Kooperation. Schülerinnen und Schüler haben immer kurze Wege zu ihren Ansprechpartnern und umgekehrt.
Diese Organisationsform mit ihren pädagogischen Prinzipien ist die wichtigste Konstante unseres Schullebens in der Sekundarstufe I.
Institutionalisierter Kernunterricht ist inhaltlich fächerverbindender, fächerübergreifender Unterricht, in dem das Lernen als ganzheitliches Lernen stattfinden kann, aber auch Fachunterricht und epochale Kurseinheiten ihren Platz haben.
In Kernfachkonferenzen finden der Austausch und die Weiterentwicklung der fächerverbindenden und fächerübergreifenden Unterrichtmaterialien statt.
Die Stundentafel des Kernunterrichts ermöglicht flexibel, fächerübergreifende Aspekte nach Bedarf und Interesse der Schülerinnen und Schüler in den Unterricht aufzunehmen und auszuweiten.
Zusammengefasst:
Kernunterricht
- 9 Stunden Unterricht pro Woche in der Hand einer Lehrerin / eines Lehrers
- Deutsch, Gesellschaftslehre und Wirtschaftslehre
- Klassenratsstunde, 1 – 2 Arbeitsstunden, Sozialtraining
- fächerverbindender, fächerübergreifender Unterricht
- ganzheitliches Lernen, epochale Kurseinheiten
- Fach Deutsch: keine äußere Differenzierung
- Kooperatives, selbstständiges Lernen
KlassenlehrerIn-Prinzip
- personale Kontinuität von Klasse 5 – 10
- Co-KlassenlehrerInnnen unterstützen
- enger Kontakt zu Familien
- übernehmen erzieherischen Aufgaben
- die Eltern haben feste Ansprechpersonen
Jahrgangsteams
- vier Klassen eines Jahrgangs auf einem Flur
- kurze Wege zu ihren Ansprechpartnern
- ein Zuhause in der großen Schule